Herzstück der Anlage sind 50 eigentümlich geformte, supraleitende Magnetspulen. Ihre magnetischen Felder schließen das Plasma – ein dünnes ionisiertes Wasserstoffgas, das auf Temperaturen von über 100 Millionen Grad aufgeheizt wird – ein und lassen es nahezu berührungsfrei in einer Vakuumkammer schweben. So will man in einem späteren Kraftwerk das Fusionsfeuer zünden. Weil die für den Fusionsprozess nötigen Grundstoffe in nahezu unbegrenzter Menge vorhanden sind und ein Fusionskraftwerk günstige Sicherheits- und Umwelteigenschaften verspricht, könnte die Fusion einen größeren Beitrag zur Energieversorgung der Zukunft leisten.
Die Plasmaphysik an der Universität in Greifswald besitzt eine über 100-jährige Tradition, die heute durch das Institut für Physik der Universität sowie die beiden außeruniversitären Forschungsinstitute Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP), Teilinstitut Greifswald und Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) getragen wird. Entstanden ist ein wohl auch weltweit einzigartiges Kompetenzzentrum im Bereich der Plasmaforschung.
Die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern hat von Anfang an die Ansiedlung des IPP in Greifswald positiv begleitet. Nicht alle Entscheidungsträger glaubten Anfang der 90er-Jahre an den Erfolg des Großforschungsprojektes. Mit der Durchführung einer Vollversammlung vor Ort und einem Lieferantentag trug die IHK zur Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung des IPP Greifswald bei. Und es gelang, die regionale Wirtschaft einzubinden. Von rund 400 Mio. Euro Investitionskosten zur Errichtung von Wendelstein 7-X, die von EU, Bund und vom Land MV getragenen wurden, gingen Aufträge im Wert von ca. 100 Mio. Euro an Unternehmen im Land.