Bislang fanden die Veranstaltungen stets in den Räumlichkeiten der Polizeiinspektion Stralsund statt. Dieses Jahr mussten aufgrund der Corona-Pandemie neue Wege gefunden werden, um das ehrenwerte Handeln von einer Frau und zwei Männern hervorzuheben. Für diese drei Menschen ging ein besonderer Brief auf Reisen. Stellvertretend für all die stillen Helden des Alltags erhielten eine Frau aus der Nähe von Stralsund sowie zwei Männer aus Grimmen und dem Landkreis Oder-Spree in Brandenburg ein persönliches Dankesschreiben zusammen mit einer Urkunde und einer Gedenkmedaille des Landkreises Vorpommern-Rügen.
So rettete der 68-jährige Grimmener einem Senior am 15. Februar 2020 vermutlich das Leben. Der Senior war aus einem Pflegeheim in Jessin abgängig und eine Vermisstensuche bereits veranlasst. Bei seinem Ausflug geriet der Mann in eine Notlage. Er blieb auf einem Acker zwischen Jessin und Dönnie in einem Wasserloch stecken, aus dem er sich nicht selbständig befreien konnte. Gegen 21.45 Uhr hörte der 68-Jährige die Hilferufe und verständigte die Polizei. Mit einem Nachtsichtgerät wurde der Mann ausfindig gemacht. Er wurde gerettet.
Am 5. März 2020 half eine 21-Jährige der Polizei in Stralsund dabei, einen 53-Jährigen namhaft zu machen, der im Verdacht stand, zwei Kinder mit einem Messer bedroht, körperlich angegriffen und dabei verletzt zu haben. Die Frau konnte den Vorfall im Bereich des Garagenkomplexes in der Hermann-Burmeister-Straße in Stralsund beobachten und schritt mutig ein, als die Kinder Hilfe benötigten. Sie stellte den Mann zur Rede und folgte ihm, als er sich unerkannt entfernen wollte. Als der Vater eines der Kinder eintraf, hinderte sie ihn daran, Selbstjustiz anzuwenden und verständigte die Polizei.
Am 1. Juli 2020 kam es am Ostseestrand von Ahrenshoop leider zu einem tragischen Badeunglück. Ein Vater war mit seinen zwei Kindern in der Ostsee in Not geraten. Der 31-Jährige aus dem Land Brandenburg erkannte die Notlage sofort und eilte mit zur Hilfe. Dabei trug er maßgeblich dazu bei, dass die beiden Kinder auf einen Steinwall und sicher an Land gebracht werden konnten. Trotz aller Bemühungen gelang es am Ende leider nicht, auch den Vater aus dem Wasser zu retten. Dieser tragische Ausgang überschattete leider den lebensrettenden Einsatz des 31-Jährigen.
Für ihr lobenswertes Handeln sprach ihnen Dr. Michael Peters zusammen mit Landrat Dr. Stefan Kerth Dank, Anerkennung und Wertschätzung aus. Durch die zusätzliche Auszeichnung mit einer Gedenkmedaille des Kommunalen Präventionsrates des Landkreises Vorpommern-Rügen sowie einer Urkunde erhielt die Danksagung damit auch symbolischen Charakter.